Zeckenschutz im Garten – so können Sie sich schützen
Agrarflora | Veröffentlicht am |
Der richtige Zeckenschutz im Garten – Wie kann ich mich vor Zeckenstichen schützen?
Die Angst vor Zeckenbissen in Deutschland wächst: Zecken übertragen gefährliche Krankheitserreger auf Mensch und Tier und werden angesichts des Klimawandels oft schon im Frühjahr ab 4 Grad Außentemperatur aktiv. Immer mehr exotische Zeckenarten verbreiten sich in Deutschland und übertragen auch Tropenkrankheiten wie Fleckfieber oder das Krim-Kongo-Virus. Der beste Schutz vor Krankheiten durch Zeckenbisse ist deshalb das gänzliche Vermeiden von Bissen. Hausmittel helfen bei der Zeckenabwehr in verwilderten Gärten oder bei milden Temperaturen im Frühling nur bedingt.
Welche Zeckenkrankheiten kommen am häufigsten vor?
Zecken in vielen deutschen Regionen tragen besonders häufig Borreliose und FSME Erreger in sich. Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion nach einem unbehandelten Zeckenbiss schwankt von Region zu Region. Auch die Größe und das Alter der Zecke, Umweltbedingungen und die Dauer vom Biss bis zum Entfernen des Zeckenkopfes beeinflussen die Infektionswahrscheinlichkeit. Borreliose ist mit Antibiotika nur bis zu einem gewissen Stadium behandelbar und kann bei einer Verschleppung zu schweren Folgeschäden führen. Bricht das FSME Virus aus, gibt es im Grunde keine wirksame medizinische Behandlungsmöglichkeit. Eine Infektion kann schlimmstenfalls lebensgefährliche Hirnhautentzündungen hervorrufen. Glücklicherweise können sich aktive Gärtner gegen FSME impfen lassen, um einem schweren Krankheitsverlauf im Fall einer Infektion vorzubeugen.
Wo halten sich Zecken am meisten auf?
Um wirksamen Zeckenschutz zu betreiben, müssen Gärtner ihren Garten kennenlernen und beliebte Versteckplätze für Zecken erkennen. Die blutsaugenden Insekten überwintern im Unterholz und erwachen ab einer Temperatur von 7 Grad aus ihrer Winterstarre. Sie verstecken sich im hohen Gras und in Büschen, wo eine besonders hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Duftende Pflanzen mit ätherischen Ölen oder Zitrusduft wie Lavendel, Minze oder Rosmarin gelten als Ratten- und Zeckenschreck und werden von den Schädlingen gemieden. In Innenräumen können Zecken ohne Wirt übrigens nicht überleben: Die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen liegt in der Regel bei maximal 60 %. In Sofaritzen oder unter der Bettdecke überleben die Parasiten deshalb nur wenige Stunden, bevor sie austrocknen.
Ist die richtige Kleidung der beste Zeckenschutz?
Kleidung mit langen Ärmeln und langen Hosenbeinen ist als Zeckenschutz hilfreich, aber keine Garantie für ausbleibende Zeckenstiche. Die Krabbeltiere springen gern auf Kleidung oder Haare und suchen sich ihren Weg durch enge Ritzen zur Haut. Zecken halten sich meistens in Bodennähe auf, daher sollten Sie vor der Gartenarbeit nach Möglichkeit die Hosenbeine in die Socken stecken und Gummistiefel tragen. Die Ärmel sollten nach Möglichkeit eng anliegen und bis in die Handschuhe reichen. Auch helle Farben können dem Zeckenschutz dienen: Zecken können nicht besonders gut zielen und springen oft gut sichtbar auf T-Shirts und Hosenbeine, wo sie einfach abgestreift werden können.
Wehren Zeckenschutzmittel die Blutsauger erfolgreich ab?
Nicht jedes Zeckenschutzmittel hält, was es verspricht. Hochwertige Produkte können Zecken jedoch zuverlässig für 6 bis 8 Stunden abwehren. Der synthetische Zeckenschutz ist als Creme und als Spray erhältlich. Eine tägliche Anwendung sollten Sie jedoch vermeiden, besonders wenn Sie mit Haustieren im Garten spielen. Zeckenschutzmittel können die Schleimhäute reizen und Allergien auslösen. Wenn Sie in wild bewachsenen Ecken im Garten arbeiten oder im Beet richtig durchkrauten wollen, sind Zeckenschutzmittel besonders an den Knöcheln und an den Handgelenken eine sinnvolle Methode zur Zeckenabwehr.
Helfen Hausmittel gegen Zecken?
Hausmittel wie Schwarzkümmelöl und Kokosöl wirken nur bedingt als Zeckenschutz, ergänzend zur richtigen Kleidung können sie die Plagegeister aber weitgehend fernhalten. Die meisten Hausmittel haben eine rein abwehrende Wirkung und sollen den Menschen als Wirt für Zecken uninteressant machen. Das erreichen Sie am besten mit aromatischen Düften und ätherischen Ölen. Auch säurehaltige Inhaltsstoffe wie Caprinsäure und Laurinsäure wirken antimikrobiell und machen es den Zecken so schwerer, den Menschen als potentiellen Wirt zu erkennen.
Welche Gerüche auf der Haut dienen als Zeckenschutz?
-Knoblauch – essen Sie vor der Gartenarbeit reichlich Knoblauch, um Zecken durch die Ausdünstungen fernzuhalten
-Kokosöl – das Öl enthält Caprylsäure, die Insekten überhaupt nicht vertragen
-Schwarzkümmelöl – von dem starkriechenden Öl reichen ein paar Tropfen an Knöcheln und Handgelenken
-Patchouli – ein Graus für alle Insekten
-Als natürlichen Zeckenschutz können Sie die Haut mit Bio-Orangenschalen abreiben. Zu häufige Anwendung kann die Haut allerdings angreifen und austrocknen
-Ätherische Öle mit Grapefruit, Teebaumöl, Rosmarin, Thymian, Lavendel und Anis sowie Tigerbalm schrecken Tiere ab und nehmen der Haut ihren Eigengeruch
Wie suche ich mich nach der Gartenarbeit nach Zecken ab?
Die wichtigste Sicherheitsmaßnahme für Gärtner, zum Schutz vor Zecken, ist das tägliche Absuchen der Haut. Nach der Gartenarbeit sollten Sie Ihre Kleidung gut ausschütteln und nach Möglichkeit an einem sonnigen, trockenen Ort aufhängen. Zeckenstiche sind nach ein paar Stunden spürbar und fangen an zu spannen, zu brennen oder zu jucken. So weit muss es gar nicht erst kommen, wenn Sie typische Zeckenstellen nach einer kurzen Dusche kontrollieren. Auch kleine Zecken sind meist mit bloßem Auge erkennbar und suchen sich gern feuchte, warme Hautpartien mit zarter Haut. Dabei nehmen sie gern ein paar Umwege in Kauf und krabbeln manchmal noch Stunden nach dem Übersprung auf der Haut umher. Achseln, Hals, Handgelenke, Ellenbeugen, Kniekehlen und die Lendengegend sind beliebte Angriffsziele für die Blutsauger. Bei Kindern stechen sie außerdem mit Vorliebe in der Kopfgegend zu.
Was tun bei einem Zeckenstich?
Hat sich eine Zecke mit ihrem Rüssel festgestochen, muss Schluss mit jeder Tierfreundlichkeit sein. Mit Zeckenzangen oder Zeckenkarten können Sie Zecken aus der Haut mitsamt Kopf entfernen. Entsorgen Sie den Blutsauger am besten unter fließendem Wasser im Waschbecken. Nach der Zeckenentfernung bleibt oft eine gerötete und geschwollene Stelle zurück, die sich leicht entzünden kann. Mit desinfizierendem Spray oder Wundsalbe können Sie juckende und schmerzende Entzündungen der Haut vermeiden. Eine Entzündung bedeutet nicht zwingend, dass eine der oben beschriebenen Krankheiten vorliegt. Sollten Sie aber grippeähnliche Symptome nach einem Zeckenstich verspüren und die Einstichstelle gerötet bleiben, kontaktieren Sie unverzüglich einen Arzt.
Welchen Zeckenschutz gibt es für Haustiere?
Hunde und Katzen können logischerweise nicht mit Kleidung gegen Zecken geschützt werden und benötigen im Frühjahr einen chemischen Zeckenschutz in Form von Tabletten oder Tropfen, die im Fell verteilt werden. Um Ihre Vierbeiner vor Infektionskrankheiten durch Zeckenstiche zu schützen, gehören regelmäßige Impfungen zur verantwortungsvollen Tierpflege dazu. Außerdem muss das Fell von Haustieren regelmäßig auf Zecken untersucht werden. Je schneller eine Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Risiko einer Krankheitsübertragung.
Fazit: Wie gefährlich sind Zeckenstiche?
Der Zeckenstich wird umgangssprachlich auch Zeckenbiss bezeichnet, die Tiere stechen jedoch buchstäblich mit einem mit Widerhaken versehenen Rüssel zu. Einen hundertprozentigen Zeckenschutz gibt es leider nicht. Gärtner sollten, mit schützender und heller Kleidung und zeckenabwehrender Vorsorge an empfindlichen Hautstellen, Stiche so gut wie möglich vermeiden. Hat sich eine Zecke festgesetzt, sollten Sie das Tier so schnell wie möglich mit medizinischem Zeckenwerkzeug entfernen. Achten Sie darauf, dass keine Teile des Kopfes beim Herausziehen in der Haut zurückbleiben. Falls doch, desinfizieren Sie die Stelle gründlich und entfernen Sie die Reste des Insekts mit einer Pinzette oder mit einer Zeckenkarte. Sollte die Schwellung nach dem Entfernen der Zecke zunehmen oder Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Schlappheit auftreten, suchen Sie einen Arzt auf. Auch bei besonders widersprenstigen Zecken, die nicht greifbar sind oder zu starke Widerhaken haben, sollten Sie schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen und den Blutsauger entfernen lassen.