Schritt für Schritt zum Selbstversorger Balkon oder Garten
Agrarflora | Veröffentlicht am |
Schritt für Schritt zum Selbstversorger Balkon oder Garten
Haben Sie keine Lust mehr auf geschmacklose Tomaten, pestizidbelaste Zucchini und unreife Erdbeeren? Dann wagen Sie den Schritt und werden Sie Selbstversorger! In Ihrem eigenen Nutzgarten können Sie Kräuter, Gemüse und Obst selbst anbauen. Damit tragen Sie zu einer gesünderen Ernährung bei. Darüber hinaus bereitet so ein Garten jede Menge Freude. Lesen Sie hier, worauf Sie achten sollten, wenn Sie Ihren Garten oder Ihren Balkon für den Obst- und Gemüseanbau nutzen möchten.
Welche Vorteile hat die Selbstversorgung?
Immer mehr Menschen verspüren die Sehnsucht, einen eigenen Garten zu bewirtschaften. Die Gartenarbeit an der frischen Luft entspannt und die Ernte selbst angebauter Früchte erfüllt mit Stolz. Zudem schmecken Obst und Gemüse aus dem eigenen Nutzgarten besonders gut. Darüber hinaus hat die Selbstversorgung viele weitere Vorteile: Sie können pestizidfreies Obst und Gemüse genießen und nebenbei die Umwelt schützen. Durch den Anbau heimischer Pflanzen spenden Sie Insekten eine wichtige Nahrungsquelle und wirken damit dem Insektensterben entgegen.
Selbstversorger werden ohne Garten: für den Einstieg genügt auch ein Balkon
Sie müssen nicht gleich einen kompletten Selbstversorger Garten anlegen, um eigenes Obst und Gemüse zu ernten. Für den Anfang reicht auch ein Balkon. Sicher können Sie sich damit nicht komplett unabhängig vom Handel selbst versorgen, aber Ihren Speiseplan zumindest teilweise mit eigenen Früchten bereichern. Den meisten Menschen genügt es, einige Monate im Jahr frische Kräuter, Salate, Tomaten oder Erdbeeren zu ernten.
Entscheidend sind dabei vor allem die Himmelsrichtung und die Größe des Balkons. Je größer und sonniger Ihr Balkon ist, desto besser eignet er sich für den Anbau von Obst und Gemüse. Mit einem Selbstversorger Balkon können Sie sich ein besseres Bewusstsein für Ihre eigene Ernährung und den Wert der Lebensmittel schaffen. Außerdem macht ein üppig bepflanzter Balkon optisch viel her. Um Balkonien für die Selbstversorgung zu nutzen, sollten Sie Schritt für Schritt vorgehen. Wollen Sie zu viel auf einmal, drohen Rückschläge, die demotivieren können. Gärtnern Sie am besten einfach los – und zwar ohne Erfolgsdruck und große Erwartungen.
1. Schritt: Die passenden Pflanzgefäße aussuchen
Kaufen Sie zunächst ein paar Gefäße, um Kräuter, Gemüse und Obststräucher anzupflanzen. Als Pflanzgefäße für den Balkon eignen sich:
- Hochbeete
- Kübel
- Balkonkästen
- Weinkisten
- Paletten
Gerade bei einem kleinen Balkon empfiehlt es sich, vertikal zu gärtnern, also die Höhe ausnutzen. Das klappt zum Beispiel, indem Sie sich ein Paletten-Beet anlegen.
2. Schritt: Starten Sie mit mediterranen Kräutern
Füllen Sie Ihre Pflanzgefäße mit der passenden Erde und schon kann es losgehen. Am besten ist es, mit einer Kräuterecke zu beginnen. Salbei, Oregano, Thymian und Rosmarin sind pflegeleicht und ideal für Einsteiger. Sie verzeihen zwischenzeitliche Trockenheit und müssen kaum gedüngt werden. Haben Sie hier erste Erfolgserlebnisse, erweitern Sie Ihr Kräuterbeet mit Basilikum, Zitronenmelisse und Pfefferminze.
3. Schritt: Ziehen Sie Gemüse auf dem Balkon
Ihre Kräuter gedeihen gut? Dann wagen Sie sich jetzt an Gemüse. Für den Balkon eignen sich Tomaten, Zucchini, Salat, Bohnen und Mangold. Sie können aber auch Kartoffeln oder Paprika anbauen. Prinzipiell kommt ein Hochbeet für nahezu jede Gemüsepflanze in Frage, wenngleich der Ertrag auf dem Balkon auch nicht so hoch ist wie in einem großen Gartenbeet.
4. Schritt: Viele Obstsorten gedeihen auch auf dem Balkon
Sind Sie auf den Geschmack gekommen und möchten nun auch Obst auf dem Balkon ernten? Auch das ist kein Problem. Sie haben verschiedene Möglichkeiten, um Obst auf dem Selbstversorger Balkon anzubauen. Erdbeeren beispielsweise gelingen im Hochbeet. Aber auch Äpfel, Birnen und andere Beeren lassen sich auf dem Balkon ziehen. Platzsparende Wuchsformen sind hierbei empfehlenswert, also beispielsweise:
- Hochstämme
- Spalierobst
- Zwergenbäume
Solche Gewächse haben natürlich nicht denselben Ertrag wie richtige Bäume und Sträucher im Garten. Zum Naschen reicht es aber allemal!
Selbstversorger Garten: Der Traum vieler Gartenbesitzer
Haben Sie einen eigenen Garten, können Sie deutlich mehr Nutzpflanzen für Obst und Gemüse anpflanzen als auf einem Balkon. Je nach Platz ist dann sogar eine nahezu vollständige Selbstversorgung möglich. Empfehlenswert ist der Selbstversorger Garten insbesondere für erfahrene Hobbygärtner, die schon länger Obst und Gemüse ziehen und ernten. Einsteiger sollten erst einmal mit einem Gemüsebeet und ein paar Obststräuchern anfangen, um Erfahrung zu sammeln.
Wie viel Platz braucht man für die Selbstversorgung?
Tatsächlich ist der Platzbedarf für die Selbstversorgung recht hoch. Es gelten folgende Richtwerte:
- teilweise Selbstversorgung: 25 Quadratmeter pro Person
- vorwiegende Selbstversorgung: 70 Quadratmeter pro Person
- vollständige Selbstversorgung: 160 Quadratmeter pro Person
Die Fläche bezieht sich nicht auf die reinen Beete. Auch Obstgarten, Beerensträucher, Arbeitswege und Kompostflächen benötigen schließlich Platz.
1. Schritt: Am Anfang steht die Planung
Einen Garten für die Selbstversorgung anzulegen, bedarf einer guten Planung. Notieren Sie auf einer Liste, was Sie in Ihren Beeten alles ernten möchten. Welche Lebensmittel landen häufig auf Ihrem Teller? Danach ermitteln Sie Ihren Lebensmittelverbrauch im Alltag. Wie viele Portionen Möhren, Kartoffeln, Kohlrabi, Bohnen, Äpfel und Birnen verzehren Sie im Schnitt? Davon ausgehend können Sie abschätzen, wie viele Nutzpflanzen Sie von der jeweiligen Obst- und Gemüsesorte benötigen, um Ihren Bedarf teilweise oder komplett zu decken.
2. Schritt: Die Bepflanzung kann losgehen
Im nächsten Schritt können Sie dann auch schon erste Nutzpflanzen in Ihren Garten setzen. Beginnen Sie mit den Gewächsen, bei denen es bis zur Ernte am längsten dauert. Meist sind das Obststräucher oder Obstbäume. Diese brauchen ausreichend Platz, da sie im Lauf der Jahre stark wachsen. Sie können die Sträucher und Bäume so anlegen, dass sie einen doppelten Nutzen haben – etwa als Sichtschutz oder Schattenspender.
Nun legen Sie die Beete an – wahlweise als Hochbeete oder ebenerdig. Viele Gartenbesitzer setzen zumindest zum Teil auf Hochbeete, weil sie rückenschonend bewirtschaftet werden können. Zudem haben Sie hier die Möglichkeit, die Bodenqualität selbst zu bestimmen. Haben Sie einen eher kleinen Garten mit wenigen Beeten, sollten Sie auf eine clevere Fruchtfolge achten. Gestalten Sie das Beet so, dass Sie es bereits früh in der Saison das erste Mal abernten und dann noch einmal bepflanzen können. So erhöhen Sie Ihren Ertrag.
3. Schritt: Etwaige Fehler ausbessern
Verzagen Sie nicht, wenn am Anfang nicht gleich alles komplett rund läuft. Gerade bei Einsteigern gehen oft Pflanzen ein oder haben nicht den gewünschten Ertrag. Das kann am falschen Standort, an einer ungünstigen Pflege oder an einem ungeeigneten Pflanzsubstrat liegen. Informieren Sie sich noch einmal über die Nutzpflanze und bessern Sie Ihren Fehler aus. Mit der Zeit wächst Ihre Erfahrung und Sie können typische Anfängerfehler vermeiden. Dann heißt es nur noch: Bleiben Sie am Ball! Nach zwei bis vier Jahren wird die Selbstversorgung im Garten schon in einem gut aufeinander abgestimmten Kreislauf vonstattengehen. Dann können Sie auch mal exotische Lebensmittel wie Nachtschatten- oder Zitrusgewächse anbauen.
Fazit
Das Thema Selbstversorgung ist aktueller denn je und wird in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Die wenigsten Hobbygärtner streben danach, sich wirklich komplett selbst zu versorgen. Vielen genügt es, zumindest zum Teil auf eigenes Obst und Gemüse zurückgreifen zu können. Für dieses Ziel benötigen Sie nicht viel: Ein kleiner Balkon reicht, um Kräuter, Tomaten oder Zucchini anzubauen. Falls Sie hingegen weitestgehend unabhängig vom Supermarkt sein möchten, benötigen Sie einen entsprechend großen Garten und eine gute Planung. Bei uns erhalten Sie alles nötige an Gartenbedarf, damit Sie Ihren Traum der Selbstversorgung näher kommen.