Pferdemist als Dünger für Ihre Beete
Agrarflora | Veröffentlicht am |
Pferdemist als Dünger für Ihre Beete: Was Sie zur Wirkung und Anwendung wissen sollten
Schon seit ewiger Zeit wird Pferdemist als Dünger eingesetzt – und das völlig zu Recht: Der Dung lässt sich vielseitig für Obstgehölze, Rosen und Gemüsebeete einsetzen. Nutzen Sie Pferdemist als organischen Langzeitdünger, der den Boden verbessert und im nächsten Jahr für eine reichere Ernte sorgt. Lesen Sie hier, welche Wirkung der Dünger hat und wie Sie ihn am besten in Ihrem Garten anwenden.
Pferdeäpfel: bodenverbessernde Wirkung dank hohem Nährstoffgehalt
Es mag zunächst nicht appetitlich klingen, frische Pferdeäpfel von der Koppel oder eine Pferdemistmischung aus dem Stall für Ihre Obstgehölze und Gemüsebeete zu verwenden. Aber der Mist der Vierbeiner ist wirklich ein vielseitig einsetzbarer Dünger. Er eignet sich speziell als Langzeitdünger, da er seine bodenverbessernde Wirkung über einen langen Zeitraum hinweg entfaltet. Seine Vorteile:
- Pferdeäpfel enthalten viele Pflanzenfasern
- Das Verhältnis der Nährstoffe ist ausgewogen
- Der Nährstoffgehalt ist hoch und wird in Ihren Beeten langsam freigesetzt
Ideal ist der Mist für alle Blumen und Pflanzen, die einen hohen Nährstoffbedarf haben. Dazu gehören neben Rosen Obstbäume, Beerensträucher und Gemüsepflanzen.
Auf die Zusammensetzung des Düngers kommt es an
Wenn Sie Pferdemist als Dünger verwenden, sollten Sie auf die Herkunft achten. In der Regel handelt es sich hierbei um eine Mischung aus Pferdeäpfeln, Einstreu und Urin. Je nachdem, wie viel Einstreu als Strukturmaterial enthalten ist, kann die Wirkung unterschiedlich sein. Enthält der Mist viel Streu, wirkt er stärker als Bodendünger. Das heißt: Der Mist setzt weniger Nährstoffe frei, fördert aber das Bodenleben und die Humusreproduktion. Folgende Bodenqualitäten können sich verbessern:
- Wasserspeicherung
- Belüftung
- Nährstoffpufferung
Auch die Lagerung spielt eine Rolle. Wird der Mist an der frischen Luft gelagert, beginnt die Zersetzung. Stickstoff und frische organische Substanzen verschwinden. Dadurch hat der Mist eine stärkere pflanzendüngende Wirkung. Je länger die Lagerung erfolgt, desto mehr nimmt der Nährstoffgehalt ab und die Kompostierung beginnt.
Frischer Pferdemist Dünger sollte nicht direkt ans Gemüse
Wichtig bei der Anwendung ist: Der frische Mist sollte nicht direkt ans Gemüse gelangen. Dadurch könnten die empfindlichen Wurzeln der Gemüsepflanzen regelrecht verbrennen, sodass sie eingehen. Besser ist es, Pferdemist zu kompostieren oder im Winter zu lagern. Dann kann er im nächsten Frühling spatentief in das leere Gemüsebeet eingearbeitet werden.
Zum Teil wird geraten, den Mist bereits im Herbst einzuarbeiten. Davon raten Gartenexperten aber ab. Durch Regen und Schnee könnte der Mist ausgespült werden, sodass vermehrt Nitrate in den Boden gelangen. Es gibt ja in dieser Zeit keine Pflanzen, welche die Nährstoffe aufnehmen. Ein zu hoher Nitratgehalt im Erdreich ist umweltschädlich.
Daher empfehlen wir: Decken Sie den Pferdemist im Garten ab und lagern Sie ihn so den Winter über. Sie sollten ihn erst dann ins Beet einarbeiten, wenn die warme Jahreszeit beginnt. Danach wird es ungefähr zwei Jahre dauern, bis er vollständig verrottet ist. In dieser Zeit entfaltet der Dung seine Wirkung und gibt wertvolle Nährstoffe an Ihre Gemüsepflanzen ab. Insbesondere nährstoffhungrige Gemüsepflanzen wie Zucchini, Kohl, Kürbis, Sellerie und Tomaten freuen sich über den organischen Dünger. Durch den Einsatz von Pferdemist im Garten können Sie eine reichere Ernte erzielen.
Pferdemist kompostieren: Worauf sollten Sie achten?
Natürlich können Sie die Pferdeäpfel auch im Garten kompostieren. Es empfiehlt sich ein separater Misthaufen, wo der Mist etwa ein Jahr lang verrotten kann. Mischen Sie die Pferdeäpfel mit weiteren organischen Materialien. Dafür eignen sich zum Beispiel gehäckselter Strauchschnitt oder Herbstlaub. Beim Verrotten kann der Mist sehr heiß werden, weshalb der Haufen eine Höhe von 100 Zentimetern nicht überschreiten sollte.
Lassen Sie den Mist jetzt mindestens zwölf Monate lang durchrotten, ohne den Komposthaufen umzusetzen. Danach kann er im Garten verwendet werden. Die Randbereiche sind meistens trocken und nicht komplett zersetzt, weshalb wir empfehlen, nur das Innere zu nutzen. Den Rest setzen Sie mit frischen Pferdeäpfeln dann wieder neu auf.
Der verrottete Mist ist äußerst pflanzenverträglich und ideal für die Bodenverbesserung. Nutzen Sie ihn zur Vorbereitung Ihrer Beete im Gemüsegarten. Bei Bedarf können Sie den verrotteten Mist mit anderem Kompost mischen. Dieses Gemisch ist ideal für die Pflanzen in Ihrem Garten, die einen nicht ganz so hohen Nährstoffbedarf haben. Als Kompostmulch eignet sich der kompostierte Mist auch für Ihren Ziergarten.
Düngen mit Pferdemist: Welche Nachteile und Probleme gibt es?
Natürlich kann es bei der Verwendung von Pferdedung im Garten ein paar Probleme geben, die Sie kennen sollten. Ein Nachteil ist beispielsweise, dass Pferde zum Teil wegen bakteriellen Infektionen mit Antibiotika behandelt werden. Diese scheiden die Tiere mit aus. Bei häufigen Behandlungen oder hohen Dosierungen kann es passieren, dass diese Antibiotika die Zersetzung des Mists beeinträchtigen oder das Bodenleben schädigen. Die gute Nachricht ist, dass die Moleküle der Medikamente von den Pflanzen nicht aufgenommen werden und somit nicht im Gemüse landen. Dennoch ist es eine gute Idee, wenn Sie den Mist von robusten Pferderassen beziehen. Diese werden seltener krank und bekommen dementsprechend nicht so häufig Antibiotika. Wenden Sie sich zum Beispiel an einen Pferdehof, der Isländer züchtet. Die nordischen Reitpferde gelten als robust und gesund.
Der frische Pferdedung kann unverdaute Haferkörner enthalten. Sie keimen dann im Kompost. Daher sollten Sie diese mit einer Mistgabel gemeinsam mit der oberen Mistschicht aufnehmen, wenden und wieder auf den Komposthaufen legen. Auf diese Weise tragen Sie dazu bei, dass die gekeimten Haferkörner eingehen. Tun Sie das nicht, können nach dem Düngen mit dem Mist plötzlich Gräser wachsen. Diese müssen Sie dann von Hand jäten.
Was viele Hobbygärtner ebenfalls nicht wissen: Pferdedung ist eine Brutstätte für Drahtwürmer, Zwiebelfliegen und Möhrenfliegen. Deshalb sollten bestimmte Gemüsesorten nicht auf einem mit Pferdeäpfeln gedüngten Beet ausgesät oder gepflanzt werden. Das gilt insbesondere für Zwiebeln, Möhren und Kartoffeln.
Pferdemist als Dünger im Gemüsegarten: Diese Tipps sollten Sie beachten
Abschließend haben wir noch einmal die wichtigsten Tipps für Sie zusammengefasst, die Sie sich zu Herzen nehmen sollten, wenn Sie Pferdemist als Dünger für Ihre Gemüsebeete verwenden möchten:
- Setzen Sie ausschließlich Pferdeäpfel ein, die von gesunden Tieren stammen.
- Der abgelagerte Pferdemist Dünger wird im Frühjahr in das Gemüsebeet eingearbeitet, damit die Nährstoffe sofort von den jungen Gemüsepflanzen aufgenommen werden können.
- Arbeiten Sie den Mist vom Pferd nur flach ins Erdreich ein. Dann kann noch ausreichend Luft vordringen, was eine bessere Verrottung unterstützt. Es ist wichtig, dass der Dung nicht zu faulen beginnt.
- Frischen Pferdemist dürfen Sie im Frühling vor der Aussaat oder Pflanzung nicht mehr verwenden, sondern nur Dung, der über die Winterzeit gelagert oder kompostiert wurde. Andernfalls können die feinen Wurzeln Schaden nehmen.
- Am leichtesten klappt das Düngen mit Pferdemist, wenn Sie ihn nach einer mehrtägigen Trockenzeit auf dem krümeligen und lockeren Boden verteilen.
- Um Rhabarber mit Pferdedung zu versorgen, sollten Sie den Mist ausnahmsweise schon im Herbst ausbringen. Dann hat die Pflanze eine Ruhephase und kann die Nährstoffe gut aufnehmen. Arbeiten Sie den Mist dafür einfach leicht um die Pflanze herum ein.
- Da Pferdedung Wärme abstrahlt, wenn er sich zersetzt, eignet er sich auch als Starthilfe für junge Pflanzen im Frühbeet. Geben Sie dafür strohigen Mist als heizende Schicht unter die fruchtbare Erde.
Wenn Sie diese Ratschläge berücksichtigen, können Sie sich dank Pferdemist als Dünger in Ihrem Garten in der nächsten Saison über eine reichere Gemüseernte